Heute, am 14. November 2022, hätte die Sondermarke zum einhundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei Spaniens PCE erscheinen sollen, was aber durch eine einstweilige Verfügung eines Madrider Verwaltungsgerichts vorerst verhindert wurde. Die Vereinigung „Christliche Anwälte“ (Abogados Cristianos) beantragte diese wegen „Verherrlichung einer Partei, die Verbrechen begangen hat“.
Eine Richterin am 30. Verwaltungsgericht von Madrid hat die Ausgabe der Marke zum hundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei Spaniens (PCE) ausgesetzt. CORREOS wird auf juristischem Wege alles daran setzen, diese Entscheidung rückgängig zu machen.
In einem Gespräch mit Europa Press sagte die Präsidentin der „Christlichen Anwälte“, Polonia Castellanos, es sei „unerträglich“, dass staatliche Stellen zur „Förderung einer Ideologie“ benutzt würden. „Die Herausgabe dieser Marke verstößt gegen die Neutralitätspflicht staatlicher Institutionen, gegen das Gesetz zum historischen Gedenken und sogar gegen Entschließungen des Europäischen Parlaments“, fügte sie hinzu.
Nach dem Skandal um die TuSello-Marken gegen Rassismus (Equality stamps) im vorigen Jahr ist CORREOS damit erneut mit ihrem Ausgabeprogramm ins politische Schussfeld geraten. Man darf gespannt sein, wie das Ganze weitergeht.
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Nachtrag: Nachdem die Ausgabe für einige Tage ausgesetzt worden war, hat ein Richter die Klage schließlich abgewiesen und die „Abogados Cristianos“ zur Zahlung der Gerichtskosten verurteilt. Die Marke wurde wieder für postgültig erklärt und die gesamte Auflage war in weniger als einem Tag ausverkauft. Correos erhöhte daraufhin die Druckauflage der PCE-Briefmarke um weitere 300.000 auf 435.000 Exemplare, von denen innerhalb von zwei Tagen bereits wieder 50.000 Stück verkauft waren.